Beim #StoryFriday erzählen wir freitags Geschichten von Menschen, die aus schwierigen Verhältnissen stammen und von Chancengleichheit profitiert hätten. Den Anfang macht Sabine Stehle:
Ich bin 27 Jahre alt und komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Mutter hat ihren Meister im Friseurhandwerk absolviert. Mein Vater ist wie sein Vater und zwei seiner Brüder Handelsvertreter für Vorhänge. Nach der 4. Klasse gab mir meine Grundschullehrerin keine Empfehlung für das Gymnasium, obwohl ich unbedingt mein Abitur machen wollte. Meine Eltern haben mich also auch, wie empfohlen, an der Realschule eingeschrieben.
Nach dem mittleren Schulabschluss habe ich mich für die Fachoberschule entschieden, um das Abi nachzuholen. Meine Eltern hätten es ab diesem Zeitpunkt lieber gesehen, dass ich ihren Weg einschlage und nach der Schule eine Ausbildung starte, um Geld zu verdienen. Aber diesen Weg habe ich nie als meine Bestimmung gesehen. Aus diesem Grund habe ich dann an mein Abitur das Studium zur Diplom-Wirtschaftsingenieurin angehängt. Seit ich 13 Jahre alt bin, habe ich immer nebenbei gearbeitet, um meine Eltern finanziell nicht zu sehr zu belasten. Nach meinem nachgeholten Abitur hatte ich glücklicherweise einen guten Freund, der sich mit den BaföG-Regeln auskannte und mich bei den Formalitäten an die Hand nahm. Mit ihm habe ich dann auch mein Studium erfolgreich beendet. Und durch seine Motivation und Wissen über das AuslandsbaföG haben wir es sogar für ein Auslandssemester nach Bali geschafft.
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