krete Vorschläge zu erarbeiten, wie sich Grundschulen so gestalten lassen, dass sie Kinder optimal auf ihre weitere Schul- und Bildungslaufbahn vorbereiten. Teilgenommen haben Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik, des Mentorenprogramms Balu und Du, der Evangelischen Schulstiftung, des Seniorpartner in School Bundesverbands, des Programms Dialog macht Schule, der CamP Group, des STEP e.V. zur Förderung von Erziehung und Bildung sowie der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Die zentralen Forderungen und Ergebnisse möchten wir hier vorstellen:
1. Lehrer qualifizieren, stärken und betreuen
Erstens muss man Menschen für den Lehrerberuf begeistern, die die erforderlichen empathischen Fähigkeiten mitbringen und diese zweitens im Rahmen ihres Studiums stärker mit psychologischen Zusammenhängen und Methoden vertraut machen sowie ihnen Techniken zur Vertrauensschaffung vermitteln. Drittens muss man Lehrer auch während der Berufsausübung regelmäßig weiterbilden und ihnen ermöglichen, sich mit neuen Bedarfen und Entwicklungen in Schulen auseinanderzusetzen, sich über Schwierigkeiten auszutauschen und voneinander sowie von Dritten Unterstützung zu erfahren. Viel zu häufig wird (angehenden) Lehrern der Eindruck vermittelt, sie müssten selbst alles wissen und “alleine klar kommen”.
2. Kinder individuell fördern und jahrgangsübergreifend lernen lassen
Häufig bestehen bereits bei der Einschulung erhebliche Unterschiede zwischen dem Entwicklungsstand der Kinder. Gegenwärtig wird dies von Lehrern und Schulen nicht ausreichend adressiert. Sowohl bei den Kulturtechniken als auch bei sozialen Kompetenzen stellen Lehrer häufig erhebliche Diskrepanzen fest. Diese können durch entsprechende individuelle Förderung und Unterrichtsgestaltung ausgeglichen werden, aufgrund knapper personeller Ressourcen erfolgt dies jedoch zu wenig, sodass sich Diskrepanzen im Laufe der Grundschule verfestigen und sogar noch verstärken.
Einige Stimmen sprachen sich aus diesem Grund für jahrgangsübergreifenden Unterricht aus, der auch die individuellen Fähigkeiten der Kinder stärker berücksichtige und gleichzeitig vermeide, dass die Kinder aufgrund punktueller Schwächen ganze Jahre hinter ihre Altersgenossen zurück fielen.
3. Gemeinsames Lernen bis zum Schulabschluss ermöglichen
Viele befürworten außerdem verlängertes gemeinsames Lernen der Kinder und sprechen sich gegen eine Trennung nach vier respektive sechs Schuljahren aus. Dies verhindert, dass Kinder in einer für viele ohnehin schwierigen Lebensphase verunsichert werden oder dass Spätdurchstarter durch die Schultrennung den Anschluss verlieren. Zum anderen würden hierdurch auch Initiativen ermöglicht, bei denen jüngere Schüler von älteren betreut und unterstützt werden – und so der soziale Zusammenhalt der Schülerschaft gestärkt und Lehrer oder Betreuer entlastet.
4. Persönliche Beziehungen ermöglichen und stärken
Vertrauensvolle, persönliche Beziehungen sowie ein respektvoller, von gegenseitiger Achtung geprägter Umgang sind Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Lernen. Neben einer angemessenen Klassengröße erfordert dies auch eine entsprechende Haltung der Lehrer ihren Schülern gegenüber - ein Thema, dem ein prominenterer Platz im Curriculum in der Lehrerausbildung gebührt. Auch bedarf es gemeinsamer Regeln für das Verhalten der Kinder untereinander, welche diese bestenfalls sogar selbst aufstellen sollten. Denn die Möglichkeit zur Partizipation ermöglicht ein besseres Verhältnis zur Schule und zum Lernen.
Eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der Kinder keine Angst haben Fehler zu machen und in der sie gleichzeitig erfahren, wie sie ihre Umgebung aktiv mitgestalten können, sorgt dafür, dass Kinder gerne und mit Lust in die Schule gehen sowie das Gezeigte leichter aufnehmen.
5. Transparenz über zivilgesellschaftliche Angebote schaffen
Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die sich an Schüler, Eltern oder Lehrer richteten, um diese punktuell zu unterstützen. Entsprechend schwierig ist es für Lehrer, einen Überblick über das Angebot zu erhalten und die für sich und für ihre Schüler passenden Initiativen zu identifizieren. Um dies zu verbessern, schlagen einige Vertreter der Zivilgesellschaft vor, die Verantwortung zur Identifikation der Bedarfe pro Schule bei einem Koordinator bzw. beim Schulrektor zu bündeln. Auf der anderen Seite könnten die Angebote über ein Netzwerk bzw. eine Informationsplattform koordiniert werden.
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